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Lilienpfote
(215 Posts bisher)
12.02.2017 14:47 (UTC)[zitieren]
Eine andere Bestimmung
1. Band

Eine Geschichte nach Lilie
Aus der Sicht von Farn/Todespfote/herz

Lilienpfote
(215 Posts bisher)
12.02.2017 15:07 (UTC)[zitieren]
ProLoG

IN DUNKLER FINSTERNIS FAND sich eine hellgrau getigerte Kätzin wieder. Die Ohren ganz aufrecht hingestellt und die eisblauen Augen in die Dunkelheit vor sich gerichtet, machte sie ein paar Schritte nach vorne. Dort brannte ein helles Licht, das in der Dunkelheit noch heller strahlte. Zielstrebig lief die Kätzin darauf zu und betrachtete das Licht mit leicht funkelnden Augen. Da brummte eine Stimme aus der Ferne unverständliche Worte, doch die hellgraue Kätzin nahm ein paar mit ihren scharfen Ohren auf: ,,Wenn Farn wird in den Tod umwandeln, dann ... nicht mehr sicher ist ... und die Finsternis starke Kraft hat ... Die Dunkelheit zunehmen wird, der Hunger dunkle Schäden erreichen wird, dann keine Katze wird sicher sein, ganz egal ob groß oder klein ..." Flackernd mit dem Wind erlosch die leise Stimme und die Kätzin fand sich am Mondsee wieder. Neben sich hörte sie ihren Schüler - Kupferpfote - laut miauen. Er erzählte wiedermal etwas, wie hielt Aschenpfote sein ständiges Geplapper nur aus? ,,Kupferpfote!", miaute sie eindringlich. ,,Ich muss allein mit dir reden." Dabei fiel der Blick der Kätzin auf die rauchgraue Kätzin neben ihrem Schüler. Kupferpfote nickte der Schülerin zu und tappte dann zu seiner Mentorin. ,,Was gibt es?", fragte er mit glänzenden, unerfahrenen Augen. Sie hätte gerne geschnurrt über die Neugier ihres Schülers, doch die bittere Ahnung ließ sie zurückzucken. ,,Kupferpfote, es ist wirklich wichtig, also nimm mich bitte ernst." Noch in der selben Sekunde schossen Kupferpfotes Ohren vor Neugierde hoch. ,,Natürlich, Traumschweif." Die graue Kätzin schüttelte kurz ihr hübsches Fell, ehe sie ihm wieder die blauen Augen zuwand. ,,Der SternenClan muss etwas wirklich Wichtges vorhaben", hob sie an und begann ihm von allem zu erzählen, von der finsteren Lichtung bis hin zu der unverständlichen Stimme. Ihr Schüler hörte mit großen Augen zu. Als sie geendet hatte, zuckte er kaum merklich mit dem Ohr. ,,Worin bist du dir denn so sicher?" Als seine Mentorin nicht verstand, fragte der Kater: ,,Woher weißt du, dass der SternenClan dir damit etwas sagen wollte?" Traumschweif schüttelte ihren Kopf um ihre Gedanken zu ordnen. Dann haftete sie ihren festen Blick wieder auf ihren Schüler. ,,Kupferpfote. Jetzt hör mir genau zu. Es war nicht dir SternenClan, der mir diese unverständliche Botschaft mitgeteilt hat. Nein, es war eine Katze unter uns ... eine Katze des MondClans. Und egal wer es ist, ich kenne diese Katze. Die Stimme war so eintönig, dass es nur die einer jungen Katze sein kann. Und egal was diese Katze mir damit sagen wollte, sie ist im Clan, und sie wusste es von irgendwoher. Diese Katze hat eine ganz besondere Bestimmung, mit dem SternenClan zu komunizieren und selber Botschaften zu übermitteln ist keine leichte Angelegenheit. Und überhaupt, zum Mondsee zu kommen auch nicht. Eine neugierige Katze, die jung ist und Verbindung zum SternenClan hat ... Aber egal wer es ist, sie wollte uns vor etwas warnen ... vor etwas Wichtigem." Kupferpfotes Augen weiteten sich. ,,Meinst du zu wissen, wer es ist?" Traumschweif war überrascht. ,,Woher weißt du das?" Die Augen ihres Schülers glänzten. ,,Ich kenne dich viel zu gut, was? Sag, wen hast du unter Verdacht?" Traumschweif blinzelte langsam. ,,Nein. Die auserwählte Katze wird selber wissen, was zu tun ist ... Nur hat sie viele Aufgaben vor sich ... Außerdem spüre ich, sie ist noch nicht da ..."

Lilienpfote
(215 Posts bisher)
12.02.2017 17:09 (UTC)[zitieren]
1. KaPiTeL

FARNPFOTE RECKTE SICH und tappte dann zu seiner Schwester, Flackerpfote. Heute hatte sie bereits ihren ersten bewundernswerten Fang gefangen, Farnpfote hatte noch nicht einmal eine magere Spitzmaus erbeutet, obwohl Blattgrüne herrschte. Ihn beunruhigte der Gedanke, dass er vielleicht gar nicht zum Krieger geeignet war, was würde dann aus ihm werden? Beruhig dich, Farnpfote, redete er auf sich ein, Die Kampftechniken wirst du noch lernen ... Kampftechniken? Stimmt! Aber ihm juckte es nicht in den Pfoten, überhaupt welche kennenzulernen. Da stieß ihn eine Pfote in die Seite. Flackerpfote sah mit aufgerissenen Augen zu ihm. ,,Farnpfote! Sieh, Flatterpfote hat ihre erste Beute gefangen!" Doch dieser Gedanke versetzte Farnpfote einen Schock und er schluckte laut. ,,Schon?", krächzte er heiser. Sie war seit heute Schülerin, Farnpfote schon einige Tage länger. Er seufzte leise, als er Flackerpfotes Antwort hörte: ,,Ja! Und es ist ein unglaublich großer Vogel!" Während seine Wurfgefährtin aufgesprungen war, um Flatterpfote zu gratulieren, kauerte Farnpfote sich hin und seufzte noch einmal tief. Würde aus ihm denn nie ein richtiger Schüler werden? Wenn selbst Flatterpfote einen guten Fang gemacht hatte, sollte er das doch auch können, oder? Leichte Panik meldete sich in ihm. Und wenn er das Kriegersein aufgeben würde? Was würde dann aus ihm werden? Er versuchte sich zu beruhigen, konnte dies aber nicht. Farnpfote! Reiß dich zusammen!, fauchte er sich dann mit zusammengebissenen Zähnen an, während er sich langsa aufsetzte. Sein Blick schweifte hin zum Anführerbau, wo Glutstern gerade davor stand. Sollte er zu seinem Vater gehen? Sollte er ihm von seinen Zweifeln berichten? Gerade als er gehen wollte, tippte ihn eine kleine Nase von hinten an. Er wirbelte herum und erkannte das es Rosenpfote war, die einen leicht enttäuschten Ausdruck in den Augen hatte. Sofort blickte er sie nur verwirrt an. ,,Was hast denn du?", fragte er mit schiefgelegenem Kopf. Rosenpfote senkte den Blick und seufzte traurig. ,,Ich habe bei der Jagd alles versäumt! Ich kann das nicht! Flatterpfote hat so einen großartigen Fang gemacht, und ich ... konnte noch nicht mal diese dämliche Wühlmaus fangen!" Wütend über sich selbst blickte sie auf. Funkelndes Feuer leuchtete in ihren giftgrünen Augen. Mitfühlend strich Farnpfote an ihr vorbei und berührte ihren Kopf mit der Schnauze, wie ein Mentor bei seiner Schülerin in der Schülerzeremonie. Trotzig schaute Rosenpfote zu ihm herauf. ,,Du weißt wie das ist, nicht wahr? Du hast selbst auch noch keine Beute gefangen." Ein Stich meldete sich in Farnpfotes Herzen und er blickte sie bekümmert an. ,,Oh ja. Ich weiß wie das ist. Weißt du, für mich ist das sogar noch viel schlimmer. Ich bin ja schon länger Schüler, und Flackerpfote ist eine hervorragende Jägerin.", seufzte er. Bei diesen letzten Worten stieg ein leises Schnurren in Rosenpfotes Kehle auf und ihre Augen blitzten ihn neckend an. ,,Du beneidest sie doch nicht etwa?" Farnpfote jedoch blieb ernst. Er verspührte seinen weiteren Seufzer. ,,Doch ...", hauchte er leise und blickte zu den Wolken hoch. ,,Ich weiß, dass du die einzige Katze bist, der es ähnlich ergeht." Rosenpfote spitzte die schildpattfarbenen Ohren und starrte ihn neugierig an. ,,Wie meinst du das?" ,,Weißt du, Rosenpfote", hob er an, ,,Ich fühle mich so nutzlos und unbeholfen bei der Jagd ... So ... so nutzlos als Krieger ... Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll!" Er warf all seine Sorgen zum Vorschein. Finster blickte Rosenpfote drein. ,,Aber du wirst es doch noch lernen.", versuchte sie ihn aufzuheitern, doch er schüttelte seinen goldenen Kopf nur. ,,Nein, Rosenpfote. Eschensee hat es schon oft genug versucht, mir beizubringen. Ich bin nicht dazu bestimmt ..." Seine letzten Worte wiederholten sich in seinem Kopf. Stimmte das wirklich? Rosenpfote jedoch blieb strickt ihrer Meinung. ,,Wenn du doch bloß nicht so ungeduldig wärst!", meinte sie tadelnd. ,,Du bist kaum mehr als zwei Tage Schüler und benimmst dich schon jetzt so, als ob du 80 Monde schon einer bist und immer noch keine Beute gefangen hat!" Farnpfote starrte sie nur an. Da wurde ihr Blick kurz sanfter. ,,Es liegt nicht in deiner Bestimmung, sondern vielleicht auch nur in deinem Herzen, Krieger zu werden. Such dir Kleesturm als Ratgeberin. Sie ist in ihrem Bau und sortiert Kräuter. Sprich sie darüber an und sie wird wissen, was zu tun ist." Mit diesen Worten verschwand Rosenpfote im Schülerbau und ließ Farnpfote somit allein zurück. Seufzend folgte er ihrem Rat und überdachte ihre Worte genau. Es liegt nicht in deiner Bestimmung, sondern in deinem Herzen ... Wie meint sie das? Sie kommt mir schon jetzt so weise vor, wäre sie nicht vielleicht als Heilerschülerin gut geeignet? Das Wort "Heilerschüler" flitzte durch seinen Kopf. Natürlich! Er könnte ein Heilerschüler werden! Sofort stürmte er in Kleesturms Bau und fand sie beim Kräuter sortieren wieder. ,,Oh, hallo Farnpfote. Wie läuft das Training?", fragte sie ohne aufzublicken. Verschiedene Gerüche der Kräuter stiegen ihm in die Nase. Unbekannte sowohl bekannte. Darunter konnte er auch Borretsch riechen, ein Heilkraut - das Einzige -, welches er kannte. ,,Training? Ähm ..." Er wollte sie nicht belügen, also platzte er gleich mit der Wahrheit heraus. ,,Schlimm. Schlimmer könnte es gar nicht verlaufen! Ich habe noch immer keinerlei Beute gefangen. Flackerpfote ist soviel besser!" Endlich blickte die Heilerin auf und sah ihn aus blauen, mitfühlenden Augen an. ,,Ach Farnpfote ... Du tust dir doch nur selber leid. Mach es dir nicht so schwer, du kannst deinen Weg selber wählen." Farnpfote wusste, was sie meinte. Sie gab ihm die Möglichkeit, selbst füe sich zu wählen. Ob er nun Krieger oder Heiler werden wollte, ließ sie ihm selbst überlassen. ,,Darf ich denn ein Heiler werden?" Kleesturm musterte ihn eine ganze Weile. ,,Habe ich den einen Schüler? Heiler kann es nie genug geben!", schnurrte sie. Farnpfotes Miene hellte sich im selben Moment auf. ,,Danke, Kleesturm." ,,Komm her, Farnpfote!" Sie winkte ihn mit der Schwanzspitze zu sich. ,,Weißt du noch, was das ist?" Sie hielt ihm die Borretschblätter hin. Er lächelte, das einzige Kraut was er kannte. ,,Das sind Borretschblätter.", miaute er fröhlich. Kleesturm schenkte ihm einen lobenden Blick. ,,Gut, Farnpfote. Weißt du auch noch, wofür das gut ist?" Da musste der goldene Kater scharf nachdenken. ,,Gegen Fieber?", riet er nachdenklich. ,,Super!" Seine Mentorin achien tatsächlich beeindruckt, dass er sich insgeheim riesig freute, einen anderen Pfad einschlagen zu dürfen. ,,Wir müssen Glutstern noch sagen, dass du ein Heiler werden willst.", erklärte sie ihm mit ihrer sanften Stimme und Farnpfote nickte. ,,In Ordnung. Ich komme schon!" Er eilte rasch wieder an ihre Seite.

Als Farnpfote sich in Glutsterns Bau wiederfand, wurde ihm ein wenig mulmig zumute. Würde sein Vater enttäuscht von ihm sein, dass er so schnell aufgab? Oder würde er sich freuen, dass Kleesturm nun endlich einen Schüler gefunden hatte? Oder würde er würend sein, weil sein Sohn seinen Pfotenspuren nicht folgen wollte? Farnpfote ordnete seine Gedanken, und sah Kleesturm den Steinfall hinaufklettern. Der junge Schüler spähte in den Bau seines Vaters, der mit gespitzten Ohren dasaß. ,,Farnpfote? Bist du das?" Sofort hatte sein Vater seinen Geruch erkannt und der Kater trat näher. ,,Ich bin's", gab er zu erkennen. Glutstern blinzelte nachdenklich. ,,Was willst du?" Im selben Moment tauchte Kleesturm auf und fragte höflich: ,,Glutstern? Dürfen wir in den Bau?" ,,Selbstverständlich.", miaute der edle Anführer und nickte ihr freundlich zu. Farnpfote trat nach Kleesturm in den Bau, wagte es nicht, die Augen von denen seines Vaters abzuwenden. ,,Also? Was wollt ihr?" Glutstern räusperte sich und setzte sich wieder hin. Farnpfote hockte sich ordentlich hin, ringelte seinen Schweif um seine Pfoten. Glutsterns Blick fiel auf seinen Sohn und sein Ohr zuckte ungeduldig. ,,Farnpfote hat sich umentschieden. Er will ein Heiler werden." Angespannt wartete Farnpfote auf die Antwort seines Vaters, welcher kurz missbilligend mit dem Ohr zuckte, dann hob er den Blick und sah seinen Sohn sanft an. ,,Ach Farnpfote ... Bin ich froh das es dich gibt, du gibst deine Meinung so leicht auf ... Und genau deshalb bist du so anders als Flackerpfote und ich bin froh, dass ihr euch so sehr unterscheidet. Ich bin mir sicher, das du als guter Heiler dem ganzen Clan diesen können wirst. Es lag nie in deiner Bestimmung, Krieger zu werden.", miaute er ungewöhnlich sanft und zwinkerte ihm zu. Dann wand er sich an Kleesturm. ,,Gut. Ich werde es dem Clan mitteilen." Mit diesen Worten verließ er den Bau und sprang auf die Hochnase. Farnpfote seufzte vor Erleichterung, ein warmes Gefühl erfüllte seinen Körper. Jetzt konnte er dem Clan wirklich dienen, das fühlte er.

Lilienpfote
(215 Posts bisher)
12.02.2017 18:15 (UTC)[zitieren]
2. KaPiTeL

NEIN, FARNPFOTE! Das ist Gänsefingerkraut und nicht Katzenminze! Katzenminze hilft gegen Grünen Husten, Gänsefingerkraut gegen Weißen!" Tadelnd schüttelte seine neue Mentorin ihren Kopf. ,,Ach Farnpfote! Wie oft soll ich dir das noch erklären?" Er ließ die Schultern hängen. ,,Entschuldige.", murmelte er beschämt. Wiese konnte er es sich bloß nicht merken? Das war doch sicher ganz einfach! Kleesturm hatte es ihm außerdem so oft erklärt. Farnpfote ignorierte sein schlechtes Gefühl im Herzen und schaute Kleesturm entschuldigend an. ,,Tut mir wirklich leid! Beim nächsten Mal weiß ich es wirklich!" Doch die Heilerin schüttelte den hübschen Kopf. ,,Es wird kein nächstes Mal mehr geben ... Heute brechen alle Heilerkatzen zum Mondsee auf." Sie schüttelte sich, wahrscheinlich um ihre Gedanken zu ordnen. Ein ungutes Gefühl stieg in Farnpfote auf, als sie ihm den Rücken zukehrte. ,,Oh, das ist ja toll ... Und äh ... was soll ich machen?" Kleesturm blickte ihn langsam an. ,,Am besten erstmal nichts.", flüsterte sie.

Farnpfotes Aufregung wuchs, als er eine silberne Tigerkätzin erblickte, welche den Geruch von SturmClan trug. ,,Hallo, Silberflügel.", begrüßte seine Mentorin sie freundlich. ,,Oh, hallo Kleesturm! Wen hast du denn da Neues mitgebracht?", fragte die silberne Kätzin freundlich und ihr Blick richtete sich auf Farnpfote, welchem unangenehm unter dem Pelz wurde. ,,Das ist Farnpfote.", stellte Kleesturm ihrer Freundin vor. ,,Hallo Farnpfote!", miaute Silberflügel leicht lächelnd. ,,Schön, einen neuen Heiler unter uns zu haben." Die Freundlichkeit in ihrer sanften Stimme erleichterte Farnpfote, welcher nervös zum Himmel schaute. ,,Äh ... ja, hallo Silberflügel. Freut mich auch, unter den Heilern zu sein." Sie lächelte noch kurz, dann nickte sie Kleesturm zu. Die drei Katzen liefen gemeinsam den hang hinab, wo sich ein dunkler Kater hinzugesellte. ,,Grüß dich, Silberflügel, Kleesturm. Und wer bist du?" Sein Blick war auf Farnpfote gefallen. ,.Ich nenne mich Farnpfote", hatte dieser geantwortet. ,,Ah, freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Goldpelz." Nun liefen sie zu viert weiter, bis sich hinter dem Hügel eine fünfte Katze dazugesellte, mit einer kleineren an der Seite. ,,Hallo!", miaute sie grüßend, der Blick blieb dann an Farnpfote hängen. ,,Hallo, ich nenne mich Farnpfote!", erklärte er ihr freundlich. Sie lächelte fröhlich. ,,Schön. Ich bin Aschenfell und das hier ist meine Schülerin Eispfote." Eispfote hüpfte neugierig auf Farnpfote zu. ,,Hallo, Farnpfote. Ich bin schon etwas länger Heilerschülerin, und war deshalb auch schon einmal beim Mondsee. Soll ich dir erzählen, wie aufregend es dort ist?" Dem goldenen Kater gefiel die Arroganz und Besserwissertuerei der jungen Kätzin nicht, weshalb er seinen Kopf schüttelte. ,,Nein danke. Egal wie schön es ist, das kann ich auch mit eigenen Augen zu sehen bekommen." Die weiße Käzzin neben ihm tappte eine ganze Weile so schweigend neben ihm her und er seufzte tief. Nun würde er endlich mehr über die Kunst der Heiler erfahren. Da blinzelte ihn Eispfote an. ,,Weißt du, dass es Katzen gibt, die nicht als Heilerkatzen akzeptiert werden?" Farnpfote riss die Augen auf vor Schreck. ,,Was?", fragte er, versucht unbekümmert. ,,Ja, wirklich", miaute sie mit aufgerissenen Augen. Farnpfotes Herz hämmerte. Hoffentlich zählte er nicht zu diesen Katzen, aber nun ja, er konnte nur hoffen ...

Als sie den Mondsee erreichten, sah Kleesturm ihn an und winkte ihn zu sich. ,,Farnpfote", begann sie, ,,bist du bereit, das tiefste Wissen des SternenClans als MondClan-Heilerkatze zu teilen?" Wird man mich denn akzeptieren?, fragte sich Farnpfote ängstlich. ,,Ja, das bin ich.", miaute er jedoch mit lauter Stimme, um seine Zweifel zu übertönen. Kleesturm hob den Blick zu den Sternen. ,,Krieger des SternenClans", hob sie an. ,,Ich bringe euch hier diesen Schüler. Er hat den Weg einer Heilerkatze gewählt. Schenkt ihm eure Weisheit und Einsicht, auf dass er eure Wege verstehen und seinem Clan in eurem Sinne dienen möge." Farnpfote folgte dem Blick seiner Mentorin zu den Sternen, die nun noch heller leuchten schienen. Angst pochte in seinem Herzen, er möge versagt haben, docb da miaute Kleesturm zu ihm: ,,Lass dich am Wasser nieder, leck ein paar Tropfen und dann berührst du die Oberfläche mit deiner Nase", wies sie ihn an und er nickte. Dann befolgte er ihre Anweisung, leckte die eiskalten Tropfen auf und wartete kurz. Sogleich fand er sich auf einer hellen sternenbedeckten Wiese wieder, wollte rumspringen und rennen, hielt sich jedoch zurück, um beim SternenClan nicht wie ein dummes Junge auszusehen. Mit runzelnder Stirn sah er sich um. Wo war er hier überhaupt gelandet? Weit und breit war keine SternenClan-Katze zu sehen. Leicht enttäuscht senkte er seinen goldenen Kopf und blickte über die Wiese. Da zog eine Brise über ihm hinweg und eine sternenbedeckte Katze tauchte hinter den kahlen Bäumen auf. Sie trug eine lange Narbe durch ihr rechtes Auge, doch ihr anderes leuchtete in wildem blau. ,,Sei gegrüßt, Farnpfote. Ich wusste, das ich dir einmal über den Weg laufen werde und sie an, hier sehe ich dich ja schon. Es gibt aber etwas Wichtiges was ich dir mitteilen muss." ,,Mir?" Farnpfotes Augen weiteten sich vor Überraschung. ,,Warum ausgerechnet mir und nicht Kleesturm?" Verwirrt starrte er zu der Katze hoch, welche jedoch missbilligend den Kopf schüttelte. ,,Farnpfote. Es gibt da Einiges, was allein du wissen sollst - oder eher erfahren. Komm mit." Ohne zu wissen was Farnpfote tat, folgte er dieser fremden Kätzin. ,,Ich nenne mich übrigens Traumschweif." Passt ja wunderbar, dachte sich Farnpfote missmutig. ,,Sieh her." Die graue Kätzin deutete in eine kleine Pfütze, wo zwei Wege vorne lagen. Der eine war voller Dornen, der andere voller Wasser überschweppt. ,,Nun, Farnpfote? Welchen Weg würdest du wählen?" Farnpfote betrachtete beide Wege ganz genau. Keiner der beiden gefiel ihm, so schüttelte er nur den Kopf. ,,Keinen." Traumschweifs Ohr zuckte finster. ,,Hab ich mir schon gedacht ... Du siehst da vor dir einen Gang voller Wasser und einen voller Dornen, hab ich recht?" Als Farnpfote nickte, fuhr sie fort, ,,Andere Katzen sehen in diesen kleinen Teich Einen Weg mit Blüten, und den anderen mit Blut, andere einen mit Beute, den anderen voller Kälte ... Aber du ... du bist anders." Sie betonte das Wort "anders" ganz besonders mit ihrer rauen Stimme. ,,Du siehst die beiden Wege ungefähr gleich, beide nicht gut." Farnpfote zuckte unbehaglich mit dem Ohr. ,,Was soll das heißen?", fragte er ängstlich. Wieso machte sie solche Geheimnisse draus? Traumschweif wand ihm das graue Gesicht zu. ,,Das bedeutet ... Das du diese Katze bist, die vor langer Zeit auserwählt wurde ..." Farnpfotes Augen weiteten sich. ,,Was? Wozu auserwählt?" Verwirrung lag in seiner Stimme. ,,Du hast eine andere Bestimmung. Dein Herz wird dir ganz allein sagen können, wo du hingehörst." ,,Was meinst du damit, Traumschweif?", jaulte er aus tiefster Kehle. ,,Bitte, antworte!" Ihr sanfter Blick legte sich auf Farnpfote. ,,Egal was geschieht, gib nicht auf. Auch bei dem, was ich dir jetzt sagen werde." Der goldene Kater sah sie direkt an und nickte sachte. ,,Farnpfote. Du kannst keine Heilerkatze sein. Du bist keine und wirst auch nie eine sein können. Es tut mir leid, Farnpfote. Aber es ist so und das musst du einsehen. Sieh es ein, etwas anderes lauert in deiner Bestimmung." Während Farnpfote vor Schreck laut nach Luft schnappte, stubste ihn eine Pfote in die Rippen, dass er unwillkürlich erwachte. Neben sich fand er Kleesturm wieder. ,,Was hast du geträumt?", forderte sie zu wissen. ,,Ich ... ich ..." Farnpfotw suchte nach den richtigen Worten, dann platzte es aus ihm heraus: ,,Ich werde nie ein richtiger Heilerschüler sein können."

Lilienpfote
(215 Posts bisher)
12.02.2017 19:56 (UTC)[zitieren]
3. KaPiTeL

FARNPFOTES ENTSETZEN wuchs, als Kleesturm nur bescheiden den Kopf neigte. ,,Ja, Farnpfote, das ist so. Ich habe es schon eine ganze Weile gewusst." Ihre Stimme klang matt, aber die Trauer war unverkennbar,,Wieso hast du es mir dann nicht gesagt?", jaulte er entmutigt. ,,Ich dachte ich ... ich ... wäre besonders." Mit großen Augen sah er zu seiner Mentorin hoch, welche ein leises Schnurren ausstieg. ,,Farnpfote. Natürlich bist du etwas Besonderes! Aber nun eben auf deine Art und Weise.", erklärte sie ihm behutsam. ,,Und nun lass uns zurück ins Lager kehren und Glutstern davon berichten." Farnpfote jedoch rührte sich nicht. ,,Wieso brauche ich zurückzukehren? Was werde ich dort tun können? Ich bin weder zum Jagen, noch zum Heilen geeignet! Ich fühle mich immer so nutzlos!" Kleesturms Blick musterte ihn sanft und mitfühlend, diesmal wich der Schüler vor ihr zurück. ,,Ich will dein Mitleid nicht!", fauchte er. ,,Ich kann es nirgendwie gebrauchen!" Doch seine Mentorin blieb ruhig, verlor die Kontrolle nicht über sich. ,,Du bist so besonders ... du weißt nicht wie. Aber wenn du gehst, möchtest du dich nicht erst von Flackerpfote verabschieden?" Farnpfote gab keine Antwort, er war zu sehr benommen. Seine alten Zweifel kehrten in seine Pfoten zurück. Er hatte von Anfang an recht gehabt! Er war ein Nichtsnutz! Man brauchte ihn nicht! All diese Urteile hatten sich entschlossen, als Traumschweif zu ihm gesprochen hatte. Nun fürchtete er das Schlimmste. Das Glutstern ihn verbannen würde, weil er so nichtsnutzig war.

Als die beiden Heilerkatzen in Glutsterns Bau tappten, schaute dieser verwirrter demje. ,,Was ist denn los? Was ist passiert?", fragte er besorgt, aber mit gesenkter Stimme. Dabei legte sich sein Blick auf seinen Sohn. ,,Farnpfote? Ist etwas mit dir? Du siehst so ... trüb aus." Der goldene Kater schüttelte sich. ,,Ja, das kann schon sein." Er beachtete den warnenden Blick seiner Mentorin nicht. ,,Ich kann keine Heilerkatze sein. Ich kann dem Clan nicht dienen.", miaute er sachlich, aber die Angst spürte er tief in seinen Herzen. Fast unsicher schaute Glutstern ihn an. Eine Schicht von Kummer vernebelte seine wahren Gefühle in den blauen Augen. ,,Ich ... ich dachte ..." Farnpfote sah ihn sanftmütig an. ,,Ich weiß, du hattest große Pläne mit mir vorgehabt, aber ich muss meinen eigenen Weg gehen. Ich habe ihn selbst gewählt. Du hast gesehen, als Heiler eigne ich mich genauso wenig wie als Krieger. Und ich kann das nicht lernen. Ich wurde auserwählt, einem anderen Schicksal zu folgen. Das Clanleben liegt anscheinend nicht in meiner Bestimmung. Glutstern starrte ihn mit glasigen Augen an. ,,Dann muss ich dich wohl verbannen!", knurrte er leise mit verrengeten Augen. Farnpfotes Herz schien aufhören zu schlagen. Oh nein, Vater! Bitte, nur nicht das! Aber da musste Farnpfote jetzt durch, egal wie alles enden würde. ,,Alle Katzen, die alt genug sind, Beute selbst zu machen, fordere ich auf, sich hier unter der Hochnase zu einem Clantreffen zu versammeln." Mehrere Katzen tauchten aus dem Bau der Krieger auf. Flackerpfote und Flatterpfote aus dem Schülerbau. Flatterpfotes Schwester, Rosenpfote, kam mit rümpfender Nase aus dem Bau der Ältesten spaziert. Ein Ältester, es war Sandpelz, folgte ihr. ,,Katzen des MondClans!", hob Glutstern an. ,,Wie ihr noch nicht wisst, ist Farnpfote eine ganz besondere Katze!" Gemurmel erhob sich bei Farnpfotes Clan-Gefährten und er traf Rosenpfotes Blick, welche mit großen Augen, zu ihm und seinem Vater hochsah. ,,Er wurde auserwählt, einer anderen Bestimmung zu folgen! Deshalb" Er legte eine kurze Pause ein. ,,werde ich ihn Verbannen müssen ... Farnpfote! Trete zu mir." Farnpfote näherte sich leicht unsicher seinem Vater. ,,Von nun an sollst du Todespfote heißen, weil du weder Heiler noch Krieger werden konntest. Du wirst Todespfote heißen, weil du für alle als Tod gelten wirst." Geschocktes Miauen meldete sich unter der Hochnase und er hörte Flackerpfote aufjaulen; ,,Vater! Das kannst du doch nicht machen!" Glutstern blickte mit wilden Bernsteinaugen zu ihr. ,,Sagt wer?", fragte er und bleckte seine Zähne. ,,Ich kann tun und lassen was ich will!" Mit diesen Worten verschwand er im Bau. Farnpfote, der nun seinen neuen Namen Todespfote trug, näherte sich wieder seinen Clan-Gefährten. Am meisten geschockt schienen Flackerpfote und Rosenpfote, denen er sich näherte. ,,Farnpfote! Ich kann's einfach nicht glauben! Er hat dich verbannt!", knurrte seine Schwester mit bitterem Unterton. ,,Todespfote.", verbesserte er sie mit schwerem Herzen. Rosenpfote tappte ihnen. ,,Glutstern muss verrückt sein!", keuchte sie. ,,Er hat seinen eigenen Sohn verbannt!" Todespfote schlug ein Stich im Herzen ein. Das war die schlimmste Strafe. Er hatte solche Angst gehabt, das genau das eintreffen würde und nun war es tatsächlich so. ,,Nun ja ... so ist es." ,,Wirst du nie Heiler oder Krieger werden?", mischte sich Flatterpfote ein. ,,Immer Todespfote heißen?" Neugier schimmerte in ihren grünen Augen. Flackerpfote stieß sie beiseite. ,,Todespfote! Bitte, verlass mich nicht!" Sorge umhüllte ihre sonst fröhlichen Augen. ,,Bitte!", hauchte sie. Er wich ihren Blick aus und zitterte heftig unter seinem Pelz. ,,Ich muss.", antwortete Todespfote schroff. ,,Ich wurde verbannt. Ich werde dich nie wieder sehen, aber dafür meiner wahren Bestimmung folgen können. Leb wohl, Flackerpfote." Er berührte ihre Nase mit seiner eigenen. Dann trat er zu Flatterpfote. ,,Auf Nimmerwiedersehen.", miaute er und entfernte sich von ihr. Als Nächstes tappte er zu seiner Mentorin, Kleesturm. Sie sah sehr geschockt aus, und er hoffte, sie möge sich nicht erschrecken, wenn er jetzt käme. Doch sie starrte nur geradeaus. ,,Todespfote?", krächzte sie und sah ihn an. ,,Das hätte ich nie gedacht! Es tut mir leid!" Todespfote schüttelte seinen Kopf. ,,Schon in Ordnung. Mir geht es gut. Du warst eine großartige Mentorin. Ich hoffe, du findest bald einen Schüler, der dieser Heilerbestimmung gewachsen ist." Auch bei ihr berührte er ihre Nase mit seiner, daraufhin legte sie dann ihre Schnauze auf seinen Kopf. ,,Ich werde dich nie vergessen.", flüsterte sie, doch Todespfote wand sich bereits von ihr ab. Langsam schlenderte er auf den Ältesten - Sandpelz - zu. ,,Auf Wiedersehen." Der helle Kater blickte traurig auf. ,,Du wärst ein toller Heiler geworden." Doch Todespfote schüttelte nur traurig den Kopf. ,,Nein, dieser Bestimmung bin ich nicht gewachsen. Ich habe ein anderes Leben vor mir, Sandpelz. Ich werde deine Geschichten vermissen." Dann trat er in den Ältestenbau. Dort saß Kupferherz ganz alleine. Seine Augen deuteten eine Mischung aus Neugier und Mitgefühl, aber auch ein wenig Wissheit. ,,Du weißt, das ich Heiler vor Kleesturm war, nicht? Und Traumschweif hat mir von dieser Vision erzählt. Sie hat zu dir gesprochen, nicht wahr?" Todespfote riss die Augen auf, konnte nichts anderes tun als zu nicken. ,,Ja, genau.", miaute er mit unbehaglich zuckendem Ohr. ,,Sie war eine hervorragende Mentorin ... Auf Wiedersehen, Farnpfote." ,,Nein, bitte. Nenne mich Todespfote, wie ich heiße." Todespfote blinzelte leicht. ,,Also gut, Todespfote." Die Augen des Ältesten leuchteten hell und der goldene Kater verließ rasch den Bau. Neben sich fand er dann Rosenpfote gleich wieder. Sie hatte trübe, weit aufgerissene Augen, welche wie Monde schienen. ,,Todespfote! Du darfst nicht gehen." Er sah sie nicht an. Ihre Wut schlug ihm in Wellen entgegen. ,,Farnpfote!", knurrte sie lauter und er musste aufblicken. ,,Hör zu, du musst nur ..." Todespfote unterbrach sie: ,,Egal was du vorhast, was soll es mir nützen? Ich will nicht im Alter eines Schülers zu den Ältesten gehen, nur weil ich keine Beute jagen kann, oder Kräuter verwenden! Ich werde meine eigene Bestimmung leben! Versteh doch Rosenpfote, ich bin so anders als du!" Rosenpfote sah ihn eine ganze Zeit lang an, dann neigte sie den hübschen schildpattfarbenen Kopf. ,,Na schön. Dann ..." Wie kummervolle diese Worte doch aus Rosenpfote kamen! ,,auf Wiedersehen, Farnpfote. Ich werde dich vermissen." Sie senkte den Blick, beschämt, da sie so traurig war. Doch er leckte ihr nur rasch über das Ohr. ,,Alles wird gut, du wirst schon sehen." Ein Schnurren stieg in Todespfotes Kehle auf. ,,Und eines Tages, wenn ich schon viel älter und erfahrener bin, werde ich hier stehen und du wirst eine der besten Heilerinnen sein die ich kenne und den Namen Rosentau tragen!", miaute er aufgeregt. Ob er recht behalten würde? Doch Rosenpfote zog eine verwirrte Miene. ,,Heilerin?", schnurrte sie leicht. ,,Ich glaube, du hast dich vertan." ,,Oh, ups!" Erst jetzt sah er seinen mäusehirnigen Fehler ein und seine Zuneigung zu der schildpattfarbenen Kätzin wuchs.
Aber er war nun Todespfote und musste fort.
Er musste seiner Bestimmung folgen, die weit weit fort führte.
Todespfote. Sein neuer Name, passend zu seiner neuen Bestimmung.
Seine Augen wanderten noch einmal zum Bau seines Vaters empor, dann drehte er sich um und rannte in vollem Tempo aus dem Lager. Er spürte, wie der Wind ihm entgegenschlug und fühlte sich wie ein unheimlich leichtes Blatt. Nun war er endlich erlöst und konnte seiner eigenen Bestimmung folgen.



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